Handys – die Mentaldiät

Das bewusste und eigenständige Denken wird in der heutigen Zeit immer schwieriger. Egal was du für dein Leben benötigst- du findest es im Handy. Deine Freunde sind da, deine Rezepte, die Nachrichten, die Straßenkarten, dein Terminkalender, deine Möbel, Reisen, Fotos und sogar deine Geheimnisse. Und wenn du neue Kleidung benötigst, bestellst du sie einfach übers Handy. Kein Gerangel in der Stadt, keine überfüllten Läden. Bloß keinen Menschen begegnen, die wir sowieso nicht beachten. Du hast gesundheitliche Beschwerden? Kein Problem. Symptome in die Suchmaschine eingeben und schon hast du deine Diagnose. Das Internet weiß es schließlich besser als ein Arzt, der jahrelang studiert hat.

 

Alles dreht sich nur ums Handy. Selbst wenn man mit seinen Freunden oder seiner Familie zusammensitzt, haben die meisten ihr Handy in der Hand. Wir reden kaum noch miteinander. Wir verlernen, uns in die Augen zu schauen während wir miteinander reden. Wir wundern uns, warum wir Kopfschmerzen oder einen steifen Nacken haben? Wir wundern uns, warum wir mit Stress nicht mehr richtig umgehen können? Wir wundern uns über die steigende Anzahl der mental Kranken in unserer Gesellschaft? Sind wir uns überhaupt bewusst, was um uns herum passiert?

 

Stets abgelenkt, von all den neuen Gadgets und Apps, die dein Leben noch einfacher machen sollen. Zugespamt und vollgepumpt von Social Media Plattformen, die dir sagen, wie du auszusehen hast. Was du anzuziehen hast. Wie du zu denken hast. Sogar was du zu essen hast! Ich persönlich stelle es sogar in Frage, sein Essen zu fotografieren und öffentlich hochzuladen. Vielleicht hat jemand, der dein leckeres Bild gerade sieht, Geldnot oder sogar Hunger? Nicht nachvollziehbare Aussage? Dann liegt es wohl daran, dass du auch langsam an Menschlichkeit verlierst. Denn wenn beim Essen gehen die oberste Priorität ist, sein Essen zu fotografieren, verstehe ich die Einstellung zum Welthunger nicht. Just sayin‘. Ist es nicht auch schon voll trendy geworden, sich dabei filmen zu lassen, wie man einem Obdachlosen etwas zu essen gibt? Oder Geld? Ganz, ganz großes Kino hier, in unserer Welt voller Gefallsucht und falscher Selbstdarstellung.

 

Lernt euch kennen. Hört euch zu. Schaut euch an. Haltet euch fest, wenn das Leben ein bisschen ruckelt. Nimmt euch in den Arm. Sagt nette Worte. Macht Komplimente. Helft einander. Lacht zusammen. Weint zusammen. Sucht das Schöne in anderen. Bitte….

 

Wenn ich so durch die Stadt gehe, sehe ich viele sympathische und freundliche Gesichter. Da sind so viele schöne Menschen, die positive Energie ausstrahlen. Wie gerne würde ich einfach zu dem einen oder anderen hingehen und eine Unterhaltung anfangen. Just for fun. Aber die sind meistens alle beschäftigt. Hungrig, mit dem Handy.